Todesursachen in Sachsen-Anhalt 2018

2018 starben in Sachsen-Anhalt laut Statistischem Landesamt insgesamt 33 485 Personen, davon 16 758 Frauen und 16 727 Männer. Obwohl in absoluten Zahlen weniger Männer als Frauen verstarben, war bei Berücksichtigung der wachsenden Zahl älterer Menschen die Sterblichkeit (altersstandardisierte Sterberate) bei Männern höher als bei Frauen (Männer: 806,0 Sterbefälle je 100 000 der Bevölkerung gleichen Geschlechts; Frauen: 469,1), da bei der Altersstandardisierung die durch unterschiedliche Altersstrukturen entstehen-den Verzerrungen ausgeglichen werden.

Bedingt durch die stetig steigende Lebenserwartung versterben sowohl Männer als auch Frauen häufiger an Krankheiten, die im Alter vermehrt vorkommen. So entfielen auf Erkrankungen des Kreislaufsystems 42,2 % und auf Krebs 24,2 % aller Sterbe-fälle. Diesen beiden Erkrankungen erlagen insgesamt 2/3 der Verstorbenen. Weitere Todesursachen waren die Krankheiten der Atmungsorgane mit 5,9 % und Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie die Krankheiten des Verdauungs-systems mit einem Anteil von je 4,6 %. An Verletzungen und Vergiftungen verstar-ben 3,9 %.

Von 2008 bis 2018 verringerte sich die um Alterseffekte bereinigte Gesamtsterblich-keit für beide Geschlechter zusammen um 5,0 %. Dies ist vor allem auf einen Rück-gang der Sterblichkeit an Erkrankungen des Kreislaufsystems (-17,7 %) zurückzu-führen. Auch die altersstandardisierte Krebssterblichkeit verringerte sich in den ver-gangenen 10 Jahren um 6,4 % bei einem gleichzeitigen Anstieg der absoluten Zahl der Krebssterbefälle um 4,8 %.

Mehr als die Hälfte der Todesfälle 2018 (17 879 Verstorbene bzw. 53,4 %) ereignete sich nach erreichtem 80. Lebensjahr. In dieser Altersgruppe lag jedem 2. Todesfall eine Krankheit des Kreislaufsystems (52,7 %) zugrunde. Rund jede bzw. jeder 7. in dieser Altersgruppe (15,4 %) verstarb an Krebs. Aufgrund von Stürzen verstarben rund 1,1 % der über 80-Jährigen.

Zwischen dem 20. und dem 65. Lebensjahr ereigneten sich rund 15,3 % aller Todes-fälle. In dieser Altersgruppe waren Krebserkrankungen die häufigste Todesursache. 36,2 % der Sterbefälle wurden durch ein Karzinom verursacht. 22,7 % der Sterbefäl-le im arbeitsfähigen Alter war 2018 durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingt, 9,6 % durch Krankheiten der Atmungsorgane. 8,5 % erlagen einer nichtnatürlichen Todesursache.

18 von 60 Kindern und Jugendlichen zwischen vollendetem 1. und 20. Lebensjahr verstarben an einer nichtnatürlichen Todesursache, darunter 9 durch einen Verkehrsunfall. Eine Krebser-krankung führte bei 17 Kindern und Jugendlichen zum Tod.

Bei Säuglingen (49 Todesfälle im Jahr 2018) waren Geburtskomplikationen (21) und angeborene Fehlbildungen (15) die häufigsten Ursachen für den frühen Tod.

Bei der Altersstandardisierung wird der Bezugsbevölkerung die Altersstruktur einer Referenz-population, die so genannte Standardbevölkerung unterstellt, mit dem Ziel vergleichbare Maß-zahlen für strukturell verschiedene Gesamtheiten zur erhalten. Dabei werden die altersspezifischen Mortalitäts- oder Morbiditätsraten der Bezugsbevölkerung entsprechend dem Altersauf-bau der Standardbevölkerung gewichtet. Nach einer Altersstandardisierung können Daten un-terschiedlicher Jahre oder Regionen miteinander verglichen werden, ohne dass es zu Verzer-rungen aufgrund unterschiedlicher Altersstrukturen kommt. Bei der Interpretation altersstan-dardisierter Morbiditäts- oder Mortalitätsraten ist zu beachten, dass sie keine realen, im Sinne von empirisch beobachtbaren, Angaben darstellen. Sie beschreiben vielmehr, wie die Mortali-täts- oder Morbiditätsraten in der betrachteten Bevölkerung wären, wenn die Bezugsbevölke-rung der Standardbevölkerung entspräche, also von altersstrukturbedingten Effekten abstra-hiert würde.

Weitere Informationen zum Thema Gesundheitswesen finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.

Quelle: Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt